
Bereits vor einigen Jahren durfte ich das erste Mal Gast bei der Zunft Fluntern sein am Zürcher Sechseläuten.
Ein Tag den ich nie vergessen werde. Schon Morgens versammelte man sich in der Zunftstube in sehr gediegener Athmosphäre und die Obrigkeit, der Zunftmeister begrüsste die Zünfter
und Gäste. Gewaltig auch der Auftritt der Zunftmusik Fluntern. (Stadtmusik Kloten)
Der Sechseläutenmarsch hat sich an diesem Tag förmlich in meinen Kopf "eingebrannt".
Amüsant und Humorvoll waren auch die Reden der Ehrengäste insbesondere von Frau Christine Egerszegi. Mit Witz und Schalk in den Augen hat sie den Zürchern klargemacht, wer zuerst
mit der Spanisch Brötlibahn die Thermalbäder von Baden besucht und sich dort "verlustiert" hat.
Auf jeden Fall hat die Dame den "Weissen Socken Kanton Aargau" sehr gut verteidigt und vertreten.
Noch nie habe ich die Gelegenheit gehabt mit so einer sympathischen Politikerin ein so gutes Gespräch zu führen.
Nach einem feinen Mittagessen werden die Vorbereitungen für den grossen Umzug durch die Stadt getroffen.
Unglaublich - mehrere hundert Pferde werden gesattelt und eingespannt - und - zwei Kamele aus dem Zoo Zürich kommen ebenfalls mit an den Umzug.
Die beiden legen den Weg vom Zoo ins Stadtzentrum mit Ihren Betreuern übrigens zu Fuss zurück.
Nun, der grosse Moment. Der Umzug durch die Stadt setzt sich in Bewegung. Vor dem Hauptbahnhof bewegen wir uns in die Bahnhofstrasse die wie die ganze Umzugsroute mit tausenden
von Zuschauern belagert ist.
Traumhaft schönes Wetter - die Sonne zeigt sich von der besten Seite. Und immer wieder - der Sechseläutenmarsch.
Unglaublich - von Zuschauern werde auch ich immer wieder mit Blumen beschenkt. Langsam bewegt sich der Umzug Richtung Bellevue wo der Böög auf der Wiese auf seine Verbrennung
wartet.
Die Zünfte stellen sich im Kreis auf und lassen die Reitergruppen um den nun brennenden "Böög" (Schneemann) galoppieren. Natürlich im Takt des Sechseläutenmarsches.
Neben mir stehen Berühmtheiten, Bundesräte lachen mit uns und stossen auf einen schönen Sommer an. Ein ganz spezielles Gefühl...
Ein Riesen Knall nach 14-Minuten - die Zürcher flippen aus, der Kopf des Böög's ist in die Luft geflogen.
Langsam ziehen sich die Zünfte in Ihre Stuben zurück für den Apero und einem kleinen Nachtessen.
Später hat sich ein Teil der Zünfte erneut zum Umzug versammelt. An der Spitze die Musik - dann die Zünfter und Gäste die sich nun für den "Auszug" bereit machen. Es ist bereits
dunkel geworden und die prachtvollen Laternen werden angezündet.
Jetzt - der Sechseläutenmarsch ertönt und wir ziehen durch die Gassen von Zürich. Eine unglaublich schöne Athmosphäre. Es geht nun darum dass sich die Zünfte gegenseitig besuchen
in der entsprechenden Zunftstube wo sie von der ausgewählten Zunft begrüsst werden.
Wow - das geht aber Hoch zu. Vor der Stube wird - ebenfalls mit dem Sechseläutenmarsch und Trommelgewirbel - um Einlass gebeten. Nun ist die Öffentlichkeit ausgeschlossen. Es war
eine einmalige Erfahrung mit zu verfolgen was nun abläuft. Es werden Reden gehalten mit Witz und es wird gestichelt was das Zeug hält.
Nach vorgegebener Zeit wechselt sich nun das Szenario ab - insgesamt dreimal. Nach diesen Besuchen begeben sich die Zünfte geschlossen durch die nächtliche Stadt zurück in ihre
eigenen Stuben. Natürlich nicht ohne bodenständige Marschmusik. So geht ein wunderschöner unvergesslicher Sechseläutentag langsam zu Ende.