Hallo Zusammen
Wie versprochen berichte ich natürlich noch von meiner kurzen Ferienwoche im Engadin - genau genommen in Scuol im Unterengadin.
Am Montag in der Frühe habe ich mit Pasti meinen Wohnwagen, den ich seit Jahren nicht mehr benutzte angekoppelt und wir sind in Ferienstimmung davongebraust. Zunächst wollte ich
mein Gespann über den Flüelapass ins Engadin bringen, doch Nebel hat mich dann doch davon abgehalten und so habe ich das ganze nicht ganz ohne etwas nervös zu sein auf den Zug
durch den Vereinatunnel geladen. Mensch, das war ganz schön knapp, nur wenige Zentimeter auf jeder Seite, aber ich habe ja gewusst dass es eng wird, habe aber auch gewusst dass
ich nicht der erste bin der einen Wohnwagen auf den Zug verladet. Nach 20-Minuten Fahrt im Dunkeln wurden wir mit Sonnenschein im Engadin empfangen und machten uns auf den Weg
Richtung Scuol zum Camping Gurlaina. Ja - und weil ich die falsche Ausfahrt genommen habe bin ich dann noch durch die "Altstadt" von Scuol gekurvt und wusste dann definitiv
dass ich mein Gespann fest im Griff hatte. Die bösen Blicke des Gegenverkehrs liessen mich erahnen dass ich nicht ganz Richtig lag - ja und das Postauto legte sogar den
Rückwärtsgang ein als Goofy mit McWuff durch die enge Strasse würgte....
Wir wurden sehr freundlich empfangen und haben uns für den ruhigen und sehr schönen Platz No. 50 entschieden. Also, die grosse Kiste durch ein Wäldchen balancieren und schon war
ich da. Gar nicht so einfach so alleine alles gerade hinzustellen, zumal die Batterie meines Antriebes für den Wohnwagen ja das zeitliche segnete. Aber in etwas mehr als einer
Stunde stand mein kleines Paradies auf Rädern inklusive einem neuen Vordach. Ach ja - die Häringe musste ich ja fast mit einem Presslufthammer einschlagen. Die alles unter sehr
skeptischer Beobachtung meines Hundis der diese Umgebung ja noch nie genauer gesehen hatte zuvor. So - nun das wohlverdiente Bierchen und auch verdiente Hundegutzi - die
Einweihung meines Wohnortes für eine knappe Woche.
Villa Goofy mit McWuff auf Erkundungstour.
Die erste Nacht haben wir gut überstanden. Wir geniessen eine unglaubliche Ruhe - doch, gegen Morgen ist es vorbei mit der Ruhe. Mein Hundi schläft nicht mehr wie gewöhnlich in
seinem Hundesofa. Offenbar will man Aufstehen - es kitzelt an meinen Füssen denn diese werden von einer Zunge geleckt. Unglaublich - mein Hund kam noch nie in mein Bett, ich bin
Total überrascht. Aber mit schlafen war es weitgehend mal vorbei. So konnte ich ihn wenigstens dazu bewegen sich neben mich zu legen und Ruhe zu geben. Also etwas unfreiwillig
habe ich mich gefügt und in aller Frühe über Commissario Brunetti in Venedig gelesen. Dann die nächste Überraschung - eigentlich schön aber eben ungewohnt: Das schöne gelbe
Postauto das seinen Kurs nach S-carl fährt macht sich mit heimeligem "Di Da Do" Geräusch bemerkbar. Zuviel für McWuff: Zuerst gewaltiges Knurren, dann wird gemotzt was das Zeug
hält, ich habe ihm eigentlich fast die Schnauze zugehalten bis er sich beruhigt hat.
Etwas nervös stimmte meinen Hund anfänglich auch unsere Mitbewohner....
Vermutlich hat er unserem treuen täglichen Besuch auch noch dieses Futter vergönnt. Aber trotz anfänglichem Knurren kam das nette Eichhörnchen täglich zweimal zu Besuch was Goofy
natürlich sehr erfreute.
In dieser Woche haben wir viele Wanderungen zusammen gemacht und sind auch zusammen mit der Gondelbahn gefahren was absolut kein Problem darstellte für meinen Mitbewohner - ausser
dass er eben jeden Morgen in meinem Bett landete. Jetzt, wo wir ja wieder zu Hause sind ist alles wieder völlig normal, ich habe mein Bett wieder für mich alleine...
Am 01. August sind wir beide mit einem Kollegen aus Scuol am Inn entlang nach Sur-En gewandert um dort ein feines Abendessen einzunehmen. Das ist uns auch gut gelungen. Das
Restaurant findest Du nun unter Gastrotipps Engadin. So fein - Cordon Bleu mit Inhalt nach Wunsch des Gastes - und diese wurden erst noch in der Pfanne gebraten und nicht in der
Friteuse gebadet. Nach diesem guten Essen mochten wir natürlich nicht mehr nach Hause trippeln und sind mit einem Rufbus (Super-Idee) für sage und schreibe 6 - Franken über Sent
zurück nach Scuol gefahren. Auch eine wunderschöne Wanderung durch das Val S-carl (dort wo der Bär schon war) in einen Arvenwald haben wir gemacht. Wunderschöne Naturerlebnisse
vom feinsten.
Tankstelle für durstige Unterländer-Hundis - Glasklares Wasser!
Da gehts zu den Schmuggelpfaden in Richtung Italien.
Nicht viel hat gefehlt und die Murmeltiere hätten wir zu Gesicht bekommen, doch ein energische Pfiff hat uns dieses Abenteur zu Nichte gemacht.
Dieser Baum hat Wilde Zeiten hinter sich...
Skurill - und doch irgendwie schön....
Aufziehendes Wetter über dem Kirchlein von S-carl
Natürlich haben wir auch viele Spaziergänge in Scuol gemacht. Im alten Teil stehen wirklich noch sehr schöne Häuser. Doch im neuen Dorfteil stören die neuen modernen Bauten. Diese
passen meiner Meinung nach überhaupt nicht ins Bild eines so schönen Dorfes. Aber ich habe mich einfach auf die "Altstadt" konzentriert.
Die schöne Kirche von Scuol bei Tag.....
... und bei Nacht.
Schönes Haus im Zentrum des alten Dorfteiles von Scuol
Die weiteren Bilder werde ich sicherlich in der Rubrik "Bilder" zeigen.
Alles in allem war es eine wunderschöne Woche. Ruhig und erholsam. Ich habe es genossen einmal eine Woche ohne Handy und Computer, nur McWuff - die Natur und natürlich "Commisario
Brunetti" im Liegestuhl. Ach ja - und Schach gespielt habe ich auch wieder einmal. Hat gut getan, darum habe ich auch gewonnen - wenn auch nur auf der Anfängestufe :-))
Wir werden wieder einmal nach Scuol und überhaupt ins Engadin fahren. Der Platz und die Landschaft gefällt uns sehr und es ist sehr Ruhig. Trotzdem ist man in Kürze zu Fuss im
Dorf wo man alles kaufen kann.
Auch hier berücksichtige ich grundsätzlich kleine Ladengeschäfte für meinen Einkauf. Was mich bedrückt: Warum liebe Engadiner könnt Ihr eigentlich zu uns Touristen aus dem
Unterland nicht etwas freundlicher sein? (Campingplatz ist ausgenommen - hier ist man sehr freundlich, zuvorkommend und Hilfsbereit) Ein Lächeln oder ein Dankeschön von Herzen
würde Euch vielerorts viel sympatischer machen.... Habt Ihr denn eine Chance ohne Touristen - ich glaube nein. So bin ich auch schon mit dem Autoverlad durch den Furka gefahren -
und durfte Super-Unterstützung erfahren mit meinem grossen Wohnanhänger beim auffahren und wegfahren. Und sogar auf dem Lastwagendeck zuvorderst mitfahren. Beim Vereina Autoverlad
- bei baugleichen Wagen - ist dies anscheinend unmöglich. Da wird man angeschnauzt - keine Unterstützung und das Lastwagendeck fährt dann leer durch den Tunnel. Dabei bezahle ich
doch auch die doppelte Gebühr! Also - liebe Steinböcke, denkt mal darüber nach - Gian und Giachen die beiden liebenswerten Böcke locken uns ins Engadin - wir kommen gerne - zu
freundlichen Landsleuten! (Zürich - so mein Kontrollschild liegt in der Schweiz) Und am Steuer sitzt ein Appenzeller - Bodenständig wie die Bündner? Also - dann sei gefälligst
freundlicher zu mir!
Grüessli vom Goofy und McWuff